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1. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 8

1907 - Leipzig : Hirt
8 Die Westgrenze gegen Europa bildet der Ural, der in seinem mittleren Teile, dem „uralischen Erzgebirge", reich an Gold, Silber, Eisen, Kupfer und Platin ist. Getrennt von der Haupthochlandsmasse erheben sich im S. zwei kleinere Hochländer: das wasserarme Hochland von Arabien und das fruchtbare Hochland von Dekhan. Das Tiefland Asiens breitet sich hauptsächlich im N. des Erdteils aus. Hier fiuden wir die große sibirische Tiefebene, ein uugeheures Waldgebiet, das uach N. in die einförmigen Tundren (Moos- und Flechtensteppen), nach S. aber in fruchtbares Ackerland übergeht. An die sibirische Tiefebene schließt sich im S.w. die steppenreiche Tiefebene von Tnrän. Kleinere Tiefebenen breiten sich im S. und O. an den großen Strömen ans: die getreidereiche, dicht bevölkerte chinesische Tiefebene, das reich bewässerte, fruchtbare indische Tiefland und die mefopotämische Tiefebene, das berühmte Gebiet einer einstmaligen hohen Kultur. Bewässerung. Asien ist reich an großen Strömen, die, auf den Rand- gebirgen des zentralen Hochlandes entspringend, sich nach allen Richtungen verteilen. Für den Verkehr sind sie von großer Wichtigkeit, da sie nieist auf laugen Strecken dem Tiefland angehören. Die Bedeutung der nördlichen Ströme wird allerdings durch die Vereisung während des langandauernden Winters abgeschwächt. In das Nördliche Eismeer münden: der Ob mit dem Jrtisch, der Jenissei und die Lena; in den Großen Ozean: der Amur, der Hoangho (Hwangho), der Jäntsekiang und der Mekong; in den Indischen Ozean: der Jräwadi, der Brahmaputra, der Ganges, der Indus und der Schatt, bestehend aus dem Enphrat und dem Tigris. Die wichtigsten Seen sind: der Kaspisee, 440 000qkm umfassend^), der den Ural aufnimmt, der Aralsee mit dem Amn und dem Syr, der Baikälsee und das Tote Meer, das 394m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegt. Klima. Die Ausdehnung des Erdteils durch alle klimatische Zonen und die mannigfache Gestaltung des Bodens bedingen außerordentliche Gegensätze des Klimas. Die polare Zone umfaßt ziemlich ganz Sibirien. Die offene Lage dem Eismeere gegenüber erklärt die strenge, anhaltende Winterkälte dieser Region. Tie Sommer sind kurz und verhältnismäßig heiß. Die gemäßigte Zone umfaßt in der Hauptsache das zeutrale Hochland und zeigt bei geringen Niederschlägen gleichfalls schroffe Gegensätze zwischen Sommer- und Wiutertemperatnr. Das Gebiet der heißen Zone zerfällt, bedingt durch die Bewässeruugs- Verhältnisse, in die feuchtheiße Zone Hinterasiens und in die trockenheiße Zone Vorderasiens. Ter kontinentale Charakter des asiatischen Klimas tritt hier besonders im westlichen Gebiete scharf hervor. i) Fast so groß wie das gesamte Norddeutschland.

2. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 11

1907 - Leipzig : Hirt
Asien. 11 Skütari. „Der asiatische Vorhof Konstantinopels." Ausgangspunkt der Anatolischen Eisenbahn, die bis Angora führt. Brussa. Industriestadt. Seidenhandel. Trapezunt. Wichtigster Hafen an der Nordküste des Schwarzen Meeres. Die Insel Cypern steht unter englischer Verwaltung. Bedeutende Kupfer- lager. Wichtig sind Samos und Chios durch Ausfuhr von Wein, Rosinen, Südfrüchten und Olivenöl. b) Armenien. Erserüm. Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenstraßen. c) Syrien und Palästina. Damaskus, 140. E. Sammelpunkt der Pilgerkarawanen. Industrie- tätigkeit. Von hier führt eine Bahn nach dem Hafen Beirut, die bis Mekka gebaut werden soll. Haleb, 130. E. Knotenpunkt wichtiger Karawanenwege. Beirut, 120. E. Hafenplatz für Damaskus. Jerusalem, hauptsächlich von Juden und Mohammedanern bewohnt. Mittelpunkt des Fremdenverkehrs. Jaffa, Hafen für Jerusalem, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist. ä) Mesopotamien mit Kurdistan. Bagdad, 145. E., am Tigris. Karawanenverkehr mit Persien und Syrien. Südlich von Bagdad ersteht durch Ausgrabungen von neuem das alte Babylon. Mösul am Tigris. Handelsstadt. Musselinweberei. In der Nähe lag die alte Königstadt Ninive, deren Prachtbauten als Ruinen durch Aus- grabuugen wiedererstehen. Basra am Schatt el-Arab. Haupthafen am Persischen Golf. Ausfuhrhafen, s) Die türkischen Besitzungen in Arabien. Memrm' } ®er^m*e Wallfahrts- und Handelsorte der Pilgerkarawanen. 2. Die unabhängigen Gebiete Arabiens. Die Halbinsel Arabien ist ein wasserarmes Hochland mit einem trocken- heißen Kontinentalklima. Im Innern wechseln Steppen und Oasen mit wüsten Stein- und Sandflächen. Die Bewohner sind hauptsächlich Araber, und zwar teils Fellachen (An- sässige), teils nomadisierende Beduinen, die entweder Herdenzucht treiben oder ein wildes Räuberleben führen. Die Ackerbau treibenden Fellachen produzieren Kaffee, Datteln und Gummi- arabikum. Die Beduinen züchten Dromedare, Schafe und Pferde edler Rasse. Mekka, die Geburtsstadt Mohammeds, gilt jedem Mohammedaner als die heiligste Stadt, die jeder Gläubige weuigsteus einmal in seinem Leben besucht haben muß, um ruhig sterben zu können. Die Lehre des Islam gestattet den Wallfahrern gleich- zeitig den Handel. Die Pilgerkarawanen, deren Ziel Mekka ist, sind darum zugleich Handelskarawanen, ein „wandernder Markt", und in Mekka selbst entwickelt sich zum Geburtsfeste des Propheten, wozu nicht selten 80 000 Mohammedaner aus allen Gebieten der mohammedanischen Welt zusammenströmen, die erste Pilgermesse des Orients. Berühmt ist das Heiligtum der Kaaba.

3. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 7

1907 - Leipzig : Hirt
Erster Teil. Die außereuropäischen Erdteile. Asien. 44 Mill. qkm, 827 Mill. Emw., auf 1 qkrq 19 Einw. I. Allgemeines über Asien. Begrenzung. Der Erdteil Asien, der ein Drittel des gesamten Festlandes der Erde umfaßt, wird von vier Ozeanen begrenzt. Mit Europa hängt er vollständig zusammen, mit Afrika durch die vom Suezkanal durchbrochene Landenge von Suez. Inselketten weisen auf eine frühere Verbindung mit Australien und Amerika hin. Wagerechte Gliederung. Asien ist reich an tiefen Meereseinschnitten und an Halbinseln; die ungeheure Rumpsmasse des Erdteils aber schwächt die Bedeutung der reichen Gliederung wesentlich ab. (Die Halbinseln und Meereseinschnitte nach der Karte!) Die wichtigsten Inseln sind: im Nördlichen Eismeere: Nen-Sibirien; im Großen Ozean: die Kurilen, die Japanischen Inseln (Jeso, Nippön, Sikok, Kiuschiu und Formösa), Hainän, die Philippinen, die Molukken, die Großen und die Kleinen Snnda-Jnseln (Borneo, Sumatra, Celebes und Java); im Indischen Ozeau: Ceylon; im Mittelmeer: Eypern, die Sporäden (Rhodos, Samos). Senkrechte Gliederung. Zwei Drittel der gesamten Oberfläche des Erdteils werden von einem massigen, den Verkehr hemmenden Hochland ein- genommen; das übrige Drittel besteht aus Tiesland. Die Hauptmasse des Hochlandes, das sich in der Mitte des Erdteils vom Mittelmeer bis zum Großen Ozean in Form mächtiger, von Rand- gebirgen umsäumtet; Hochebenen ausdehnt, gliedert sich in zwei ungleiche Hälften: in das größere hinterasiatische und in das kleinere vorder- asiatische Hochland. Das hinterasiatische Hochland wird im W. von dem Pamir-Plateau, im N. von dem metallreichen Altai (Goldgebirge), im O. von dem chinesischen Alpenland und im S. von dem Himalaja (Wohnung des Schnees), dem höchsten Gebirge der Erde (der Gaurisankar oder Monnt Everest, 8840 in hoch), umsäumt. Unter den Gebirgen, welche die Hochebene durch- ziehen, ragen besonders der Kuenlun und der Tienschan hervor. Das vorderasiatische Hochland besteht aus den Hochländern von Kleinasien und Iran. Diese sind durch das armenische Hochland verbunden, an welches sich im N. der „tausendgipflige" Kaukasus (Elbrus, 5690 irr hoch), im S. der Libanon und das syrische Hochland anschließen.

4. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 10

1907 - Leipzig : Hirt
10 Asien. Bahn inturkestän und vor allem die große sibirische Überlandbahn. (S.s.21.) Wichtig sind die namentlich im Dienste des Handels stehenden, von England ausgehenden Kabel. Ter Seehandel ist meist noch in den Händen der Europäer, besonders der Engländer, Franzosen, Holländer und Deutschen. Die Japaner haben es aber schon zu einer hochansehnlichen Handelsflotte (1,2 Mill. t Gehalt) gebracht, und China macht lebhaste Anstrengung, die eigene Handelsflotte zu erweitern. Ausgeführt werden hauptsächlich Produkte des Ackerbaues und der Viehzucht, eingeführt dagegen europäische Jndustrieartikel. Ii. Die Staaten Asiens. 1. Die asiatische Türkei. 1,7 Mill. qkm, 17 Mill. Eintv. Der Bodensorm nach ist das Land vorherrschend gebirgig, im Westen findet man fruchtbare Küstenebenen. Die Abhänge und Täler der Gebirgs- welt sind, begünstigt durch ein mildes Klima, gleichfalls fruchtbar. Tie Hoch- ebenen sind Wasser- und Pflanzenann. Die herrschende Bevölkerungsklasse bilden die Türken (Osmanen); von den übrigen zahlreichen Nationalitäten sind besonders Araber, Griechen, Armenier und Juden stark vertreten. Die Produktion und der Handel stehen nicht im Verhältnis zu dem Reichtum und zu der güustigeu Lage des Laudes. Die wichtigste Nahruugs- quelle bildet der Alkerbau. Seine Haupterzeugnisse sind Getreide, Wein, Süd- fruchte, Tabak, Ol, Obst, Baumwolle, Opium usw. Die Viehzucht, besonders von nomadisierenden Völkern betrieben, erstreckt sich auf Schaf-, Pferde-, Maul- tier-, Seidenraupen- und Ziegenzucht (Augoraziege). Erwähnenswert ist die Schwammfischerei an der syrischen Küste. Die wichtigsten mineralischen Produkte sind Salz und Meerschaum. Die Industrie, die im Mittelalter iu hoher Blüte stand, ist sehr gesunken. Einigen Ruf behaupten noch die Schals von Angora, baumwollene und seidene Webstoffe von Brussa und Bagdad; umfangreich wird in einigen Bezirken die Teppichweberei betrieben. Der Binnenhandel wird vielfach durch Karawanenverkehr vermittelt. Vielver- sprechend erscheint die geplante „Bagdäd-Bahu", die, in Konia an das klein- asiatische Bahnnetz anschließend, zurzeit bis nach Eregli führt und dann weiter über Mösul und Bagdad eine direkte Verbindung von England durch das Herz Europas bis zu dem Persischen Golfe vermitteln soll. Ter Seehandel ist iu den Händen der Europäer; er führt Rohseide, Traubeu, Getreide, Opium, Wolle, Tabak, Baumwolle, Feigen, Datteln, Teppiche, Olivenöl, Meerschaum und Badeschwämme aus. a) Kleinasien. Smyrna, 200. E.1) Wichtigster Seehafen der asiatischen Türkei. Durch Anlage von Eisenbahnen, die in das Hinterland führen, gewinnt Smyrna immer höhere Bedeutung. Teppichweberei und -Handel. i) Tie Einwohnerzahlen der Städte sind stets in Tausenden angegeben.

5. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 12

1907 - Leipzig : Hirt
12 Asien. Maskat. Hafenplatz am Persischen Golf und Hauptstadt des Sultanats Oman, unter englischem Einfluß stehend. E'riad. Hauptstadt des Wahabitenreiches, in einer fruchtbaren Oase gelegen. Äden. Englischer Freihafen am Roten Meere. Stark befestigt. 3. Die iranischen Reiche. Das Hochland von Iran, zwischen Enphrat und Indus sich ausdehnend, besteht in seinem Innern aus Wüsten und Steppen, denen einzelne frncht- bare Oasen eingebettet sind. Das eigentliche Kulturland bilden die frucht- reichen Täler der das Hochland umschließenden Randgebirge. Hier gedeihen Weizen, Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Wein, Safran und eine Fülle köst- lichen Obstes. Umfangreich wird hier auch die Seidenraupenzucht betrieben. Tie in den Steppen lebenden Nomadenvölker beschäftigen sich mit Herden- zncht. Eine Spezialität der Viehzucht ist die Zucht der feiuwolligen Kaschmir- ziege. Die Industrie ist von einiger Bedeutung nur durch die Teppich- Weberei, Seidenstickerei auf Tuch und namentlich durch die feinen Schals, die man aus der Flaumwolle der Kaschmirziege herstellt. Der Handel ist wenig entwickelt und fast durchaus an Karawanenwege gebunden. Zur Ausfuhr gelangen Opium, Baumwolle, Früchte, Seide, Wolle, Teppiche, Schals usw. a) Kaiserreich Persien. 1,6 Mill. qkm, 91/2 Mill. Einw. Teheran, 280. E. Residenz des Schahs. Täbris, 200. E. Erster Handelsplatz. Stapelplatz europäischer Waren. Industrie. Jspahan. Karawanenverkehr. Banmwoll- und Seidenindustrie. Meschhed. Bedeutender Handel. Rescht. Hafen am Kaspisee. Schiräs. Inmitten großer Rosengärten gelegen. Rosenölfabrikation. Büfchir. Wichtiger Hafen am Persischen Golf. b) Emirat Afghanistan. 600 000 qkm, 4*/2 Mill. Einw. Kabul. Residenz des Emir. Herät. Sammelpunkt wichtiger Karawanen. c) Das englische Schutzgebiet Balntschistan. 300 000 qkm, 1/3 Mill. Einw. Kelät. Mittelpunkt wichtiger Karawanen. 4. Vorderindien. Die vorderindische Halbinsel gliedert sich in drei Gebiete: in das nörd- liche Gebiet des Himalaja, in die indische Tiefebene und in das Hochland

6. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 103

1886 - München : Ackermann
103 lische Meer. Die Teile des mittelländischen Meeres im Westen sind: das levantische, ägeische Meer, die Straße der Dardanellen oder der Hellespont, das Marmarameer, die Straße von Konstantinopel oder der Bosporus und das schwarze Meer. Zn den wichtigsten Halbinseln gehören: im Westen Kleinasien, im Süden Arabien, Vorder- und Hinter- indien mit Malakka, im Osten Korea und Kamtschatka. ^Die bedeutendsten Inseln sind: Cypern im levantischen Meere, Cey- lon an der Südspitze von Vorderindien; im Süden und Südosten von Hinterindien die vier großen Sundainseln: Sumatra, Java, Borneo und Celebes; die kleinen Sundainseln, die M o l u k k e n und Philippinen. 2. Die Bodengestalt Asiens ist ausgezeichnet durch zahl- reiche Tiefebenen und die höchsten und ausgedehntesten Massen- erhebungen der Erde. Das Innere ist ein gewaltiges Hochland, welches im äußersten Westen an dem Mittelmeer beginnt und, sich immer mehr von Westen nach Osten erweiternd, den ganzen Kon- tinent quer bis zum japanisch-chinesischen Meere durchzieht. Dieses ausgedehnte Hochland, 2721112! so groß als ganz Europa, zerfällt durch die etwa 60 Meilen breite Gebirgsenge des Hindukus ch- gebirges in das Hochland von Vorderasien und das 4mal größere Hochland von Hinterasien. Das erstere besteht ans dem Hochlande von Kleinasien, dem medisch-armeni- s ch e n Hochlande (Ararat 5163 m) und dem Hochlande von Persien. Außerdem sind im Westen noch der Libanon in Syrien, sowie der Kaukasus und Ural als Grenzgebirge gegen Europa zu nennen. Das Hochland von Hinterasien, in seiner Mitte die große Wüste Gobi umschließend, hat im Nordrande das goldreiche Ältaigebirge, im Südrande den Himälaya, das höchste Ge- birge der Erde. Sein höchster Gipfel ist der Gaurisankar, von den Engländern Mount Everest d. h. höchster Berg genannt, 8840 m hoch. Das Hochland umgeben ringsum Tiefländer: die Tiefebene von Turan im Osten des kaspischen Meeres, die Tiefebene von Sibirien im Norden, von China im Osten, von Hin dost an und Mesopotamien im Süden, die der syrisch-arabischen Wüste im Westen. Die Größe dieser Tiefländer beträgt die Hälfte des gesamten asiatischen Gebirgslandes, zu dem noch einige isolierte Gebirge wie die Hochfläche von Dekan in Vorderindien, das Kettengebirge von Hinter in dien, die oft sibirische Berg- kette und das Kettengebirge von Kamtschatka hinzukommen. 3. Die Bewässerung. Bezeichnend für diesen Erdteil ist das Auftreten zahlreicher Steppenslüsse, die keinen Ausweg ins Meer finden, sondern im Wüstensande versiegen, wie z. B. der Serafschan und Murg hab, oder in Binnenseen münden, wie der Kur, Terek, Kuma und Ural ins kaspische Meer, der Amu Darja, Syr Darja in den Aralsee, der Tarim in den

7. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 104

1886 - München : Ackermann
104 Lob Nor, der Jli in den Balkaschsee, der Jordan in das tote Meer. Ein anderes eigentümliches Merkmal ist der Umstand, daß die asiatischen Flüsse häufig paarweise, als sogenannte Zwillings- ströme anftreten. Die Flüsse gehen von dem innern Hochlande ans nach verschiedenen Richtungen und Meeren, stellen aber nicht, wie die Ströme Amerikas und Europas, eine Verkehrsverbindung her zwischen ihrem Quellenland und den Meeren und Küsten, weil sie teils in ihrem Ober- und Mittellauf nicht oder wenig schiffbar sind, teils in unwirtbaren Polargegenden münden. Nach Norden zum Eismeer fließen: der Ob, der Jenissei und die Lena; nach Osten znm stillen Ozean: der Amur und die chinesischen Zwillingsströme H o a n g h o und A a n g t s e k i a n g (gelber und blauer Fluß); nach Süden zum indischen Ozean: der Mekhong, Me- nam, Salwen lutb Jrawadi, welche vier Flüsse die hinter- indische Halbinsel durchströmen; die Zwillingsströme Brahma- putra und Ganges in den bengalischen Meerbusen; der Indus in das arabische Meer; die Zwillingsströme Euphrat und Tigris in den persischen Meerbusen; ins schwarze Meer der Kisil Jrmak. Außerdem besitzt Asien die größten Binnenseen der Erde: das kas- p i s ch e Meer 8413 Quadratmeilen groß, den Aralsee, 1267 Quadratmeilen umfassend, und den Baikalsee, den größten Gebirgssee der Erde. -4. Das Klima Asiens durchläuft in Folge der Lage des Weltteils in drei Zonen alle Sprossen der klimatischen Stufenleiter. Mit seiner Südspitze den Äquator streifend, mit dem nördlichsten Punkte tief in die 'Polarzone reichend, hat es im Süden die Glut- hitze der Tropen, im Norden die ewige Eiskälte der Polarwelt, in einigen Gegenden die größte Regenmenge, in anderen eine ewig heitere Atmosphäre, hier die furchtbarsten Gewitter, dort niemals eine elektrische Wettererscheinung. Während im Süden nur Sommer ist, herrscht im Norden ein fast beständiger Winter. Zu beiden Seiten des Polarkreises ist ein kurzer, heißer Sommer und ein langer strenger Winter, in der Mitte Asiens wechseln wie in Europa vier Jahreszeiten, und weiter südlich, in der Nähe des Wendekreises des Krebses, wechseln nur Sommer und Frühling. An den Küsten ist das Klima wegen der vielen Halbinseln und Meerbusen ozeanisch, hat kühle Sommer und milde Wiuter, im Innern aber ist es wegen der Massenhaftigkeit des Kontinentes kontinental; es gibt also hier heiße Sommer und strenge Winter, warme Tage und kalte Nächte. 5. Die Pflanzenwelt entspricht in ihrem großen Reichtum und in ihrer äußersten Mannigfaltigkeit der großen Verschiedenheit des Klimas. Im hohen Norden bei fast ewigem Schnee begegnen uns nur Moose, Flechten und beerentragende Sträucher. Weiter südlich finden sich kleine Gesträucher, Preißelbeeren, Moosbeeren, zwerghafte Stauden, Birken und Kiefern.

8. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 110

1886 - München : Ackermann
110 spende, der Edelsteine und Gewürze. Im Vergleich mit China und Japan ist der Landbau weit zurück, die Industrie dagegen in manchen Zweigen bedeutend. So die Teppichsabrikation und die Herstellung großer Gewebe. Die feinen Kaschmirshawls gehen durch die ganze Welt. Die Seidenfabrikation liefert Stoffe mit sehr schönen Mustern. Berühmt sind außer den Goldschmiede- und Schmuck- auch die Emailarbeiten und Papiermachosabrikate. Haupt- stadt von Vorderindien ist Kalkutta, an einem Mündungsarme des Ganges, wichtigste Handelsstadt mit großartiger Industrie in Baumwollen- und Seidengeweben, Gold- und Silberwaren. Her- vorragende Städte sind ferner: Delhi, Benares, Lucknow, La höre, Madras und Bombay. Die paradiesische Insel Ceylon mit der Hauptstadt Colombo liegt im Süden von Vorderindien. — Das englische Htnterindien mit Rangun und S i n g a p u r. 6. Hinterindien umfaßt außer den englischen Besitzungen noch a) das Kaiserreich Ammin mit den Hauptstädten Kescho und Hus; b) das französische Kochinchina mit Saigon; o) das Königreich Siam mit Bangkok; ä) das Königreich Birma mit Mandate. 7. Das Kaiserreich China (214,000 Qm oder 11,800,000 qkm, über 380 Mill. E.). Die hervorragendsten Städte sind: Peking, „Residenz des Nordens", Nanking, „der Hof des Südens", Tientsin, Hafenstadt von Peking, Schanghai, Kanton. Zu den Nebenländern gehören: die Mandschurei, Mongolei, Dsungarei, Tibet, Tnrkcstñn und das Königreich Korea. 8. Das Snselreich Zapan (6900 Qm oder 382,400 qkm, 36 Mill. E.). Die hervorragendsten Städte sind: Jeddo, Haupt- stadt mit der Hafenstadt Jokohama; Kioto, Nagasaki. 9. Kussisch-Asien (304,000 Qm oder 16,700,000 qkm, 13 Mill. E.) bestehend aus Kankasien mit den Städten Tiflis, Eri- wan und Batum, aus Turkeftan mit den Städten Ta sch k end, Chokand, Samarkand und Omsk, und aus Sibirien mit den Städten Tobolsk, Tomsk, Irkutsk und Ochotsk; die Chanate Chima und Bochara mit den gleichnamigen Hauptstädten sind jetzt Rußland tributpflichtig. 10. Indischer Archipel, a) Die vier großen Sundainseln: Sumatra mit der Hauptstadt Palembaug, Java mit der Hauptstadt Batavia, Borneo und Celebes, sämtlich den Holländern zum größten Teil unterthänig ; b) die kleinen Sundainseln und Molukken; c) die den Spaniern ungehörigen Philippinen. 10. Jerusalem und Bethlehem. Das heilige Land, auf welches sich die Blicke aller Monotheisten auf Erden mit Verehrung richten, ist mit seinen heiligen Orten und Erinnerungs- stätten dem christlichen Bewußtsein vor allem wert und ihm dauernd ein

9. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 108

1886 - München : Ackermann
108 dortigen Graphitlager die größten der Erde. Edelsteine, darunter die schönsten Diamanten der Welt, finden sich endlich noch in Indien und auf Ceylon. 8. Die Bevölkerung Asiens beträgt 831 Millionen und zerfällt in drei Rassen: 1) die mongolische Rasse (3/& der Bevölkerung) aus Chinesen, Japanesen, Jndochinesen, Tibetanern, Mongolen, Türken und Kirgisen bestehend; 2) die kaukasische Rasse (fast 75 der Bevölkerung) im Westen und Südwesten, zu der die Hindus, Perser, Afghanen, Arme- nier und Araber gehören; 3) die malaiische Rasse im äußersten Südosten, aus den m a l a i i s ch e n Bewohnern von Malakka und den Sundainseln sich zusammensetzend. Nach dem Kulturgrade zerfallen diese Völker in wilde Jäger- und Fischervölker in Nord- asien; in Nomaden mit patriarchalischer Lebensweise in ganz Mittel- und einem großen Teile von Westasien, zu ihnen gehören die mongolischen, türkischen und arabischen Völker; und in ansässige Völker mit mehr oder weniger ausgebildetem Staatsleben in Ost- und Westasien, zu ihnen zählen die Chinesen, Ja- panesen, Tibetaner, Indier, Perser und ein Teil der Afghanen und Türken. Unter den Religionen, die einen Gott verehren, ist nur der Islam mit etwa 80 Millionen einiger- maßen bedeutend, daneben ist das Christentum mit etwa 18 Millionen, das Judentum aber mit 1'/- Millionen nur schwach vertreten, während noch mehr als 700 Millionen dem Heiden- tum angehören. 9. Staaten und Städte. 1. Die asiatische Türkei (34,000 Qm oder 1,900,000 qkm, 17v2 Millionen E.). a) Kleinasien mit Smyrna, der ersten Seehandelsstadt der Levante. Täglich sieht man auf der einen Seite Karawanen, mit den Produkten Indiens, Persiens und Syriens beladen, einziehen, während von der anderen Seite das Meer zahl- reiche Schiffe, befrachtet mit den Fabrikaten aller Länder Europas, herbeiführt. Hervorzuheben ist noch die Stadt Eskischehr, die sich mit der Ausgrabung, Bearbeitung und dem Betrieb des Meer- schaums beschäftigt. Die Gesamtausfuhr beträgt jährlich 2300 bis 2500 Kisten im Werte von 7 Millionen Mark. In der Umgebung der Stadt Angora gibt es merkwürdiger Weise einige Vierfüßler, die statt ihrer sonstigen Bedeckung weiche Seidenhaare tragen: so Katzen, Hunde, Kaninchen, vor allen Ziegen, aus deren Haar das berühmte Kämelgarn gesponnen wird. d) Syrien, an der Ostküste des Mittelmeeres, darin die Stadt Damaskus, zwischen herrlichen Wein- und Obstgärten gelegen, das „Auge des Ostens" genannt, reich durch Handel und Gewerbefleiß. Berühmt sind die hier gefertigten und nach dieser Stadt benannten mit Gold und Silber durchwirkten Seidenzeuge (Damast) sowie die Stahlwaren, darunter die Damas- zenerklingen. Zu Syrien rechnet man auch Palästina, das Geburts-

10. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 109

1886 - München : Ackermann
109 land unseres Erlösers, darin Jerusalem, eine Meile südlicher Bethlehem und nördlich von Jerusalem Nazareth, e) Besi- tzungen in Arabien. Diese Halbinsel ist ein wasserarmes, dürres Hochland, das ringsum zum Meere abfällt. Das edelste Erzeugnis der Küstenstrecken ist der Kaffee, außerdem Gummi und Weihrauch. Unter der arabischen Tierwelt nimmt das Pferd die erste Stelle ein, nicht sowohl an Schönheit, als auch an Schnelligkeit, Aus- dauer und Gelehrigkeit das erste seiner Art, über dessen unver- fälschtes Blut sogar Stammbäume geführt werden. Das Kamel ist der unentbehrliche Begleiter des Wüstenbewohners, sein „Schiff", mit dem er das Sandmeer durchschneidet, und oft sein einziger Reichtum. Arabien ist das Ursprungsland des Islam, und hier liegen die heiligen Städte der mohammedanischen Welt: Mekka und Medina, zu denen jeder fromme Muselmann wenigstens einmal in seinem Leben wallfahrtet, ä) Provinz Bagdad, das Mittelland zwischen Euphrat und Tigris, das Mesopotamien des Altertums. Am oberen.tigris liegt Mossul, einst berühmt durch seine Baumwollenstoffe, die dieser Stadt ihren Namen verdanken (Musseline). Bagdad am Tigris ist der wichtigste Platz für den indischen Handel und betreibt starke Fabrikation von Leinen-, Baumwollen-, Seiden-und Wollenstoffen. Das alte Babylon lag am Euphrat im Süden von Bagdad, e) Türkisch Armeuicu mit Erzerum und Diarbekr. 2. Persien (30,000 Qm oder 1,650,000 qkm, 7'/- Mill. E.) liegt zwischen dem kaspischen Meer und dem persischen Meerbusen. Haupt- produkte des Landes sind: vorzüglicher Wein und Getreide, besonders Gerste; Seide bildet einen wichtigen Handelsartikel. Der Mineralreich- tum ist bedeutend. Die Industrie steht im allgemeiuen zurück, doch liefert sie einige Artikel, die einen guten Ruf haben, so z. B. die Kupfergerätschaften und künstlichen Filigranarbeiten, ferner damas- zierte Waffen, die sich als wahre Kunstwerke eines Weltrufes erfreuen, die fein ziselierten bronzenen Vasen uiib Trinkgeschirre, die im Lande uralte Fayencebereitung und Schnitzereien in Buchs- und Birnbaum- holz. Ebenso sind die persischen Shawls und Teppiche weitberühmt. Hauptstadt Teheran; I sp a h a n und T a b r i s berühmte Handels- städte; Abufchehr wichtige Hafenstadt. 3. Afghanistan (13,000 Qm oder 722,000 qkm, 4 Mill. E.) mit der Hauptstadt Kabul. 4. Aeludschistan (5000 Qm oder 276,000 qkm) mit der Haupt- stadt Kelat. 5. Das englische Dorder- und Dinterindien (70,000 Qm oder 3,800,000 qkm, 240 Mill. E.). Ostindien ist das Italien des Orients, das Land der Schönheit und der Fülle, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer, der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und reichsten Produkten-
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